Bereits im Jahre 1995 hat der 1. Vorsitzende der Vogel- u. Naturfreunde e.V. Kleinostheim Herbert Wetzel die Idee zum Umweltschutzprojekt Fledermauswinterquartier anlässlich einer Jahreshauptversammlung in den Raum gestellt. Weder Ort, Umfang und Finanzierung waren zu diesem Zeitpunkt bekannt.

Die erste Projektierung – ein ca. 50 m langer Fledermaustunnel –im Jahre 2001 zeigte sich als zu groß und zu teuer. Es fand sich keine realisierbare Finanzierung. Das Land Bayern konnte wegen zu knapper Haushaltsmittel keine Zuschüsse gewähren.

Im Jahre 2003 wurde das Projekt umgeplant. Gemeinde Kleinostheim und das Landratsamt Aschaffenburg zeigten großes Interesse bei der neuen Projektierung. Gemeinsam wurde der neue Standort gefunden und mit der Forstverwaltung abgestimmt.
Naturschutz- und Baufachleute haben das Projekt in dieser Form entwickelt und geprüft. Jetzt konnte auch die Frage der Finanzierung gelöst werden.

Standort

Der Bauplatz des geplanten Fledermaustunnels befindet sich im Wald, der Einflug wird am Waldrand am Bach – Winterwiesengraben – mit Mischwaldbestand zum offenen Gelände hin liegen. Zwei Teiche grenzen unmittelbar an – Biotope , die von uns aus Naturschutzgründen angelegt wurden und auch gepflegt und betreut werden

Fachberatung

Die Vogelschutzwarte Hessen hat mit der fachlichen Beratung für dieses Projekt erheblich am Gelingen und an der Realisierung beigetragen. Ein entsprechendes Gutachten wurde von Herrn Dr. Klaus Richarz gefertigt.

Grobskizze

Bauplanung

Diese Planung wurde auch für den Bauantrag verwendet . Eine Baugenehmigung wurde am 29.7.04 vom Landratsamt erteilt.

Finanzierung

Die Gemeinde Kleinostheim stellte uns einen Bauplatz am Waldrand zur Verfügung. Die Planung , die auch von den entsprechenden Behörden genehmigt wurde, erfolgte ebenfalls von uns.
Jetzt musste die größte Hürde gemeistert werden nämlich die Finanzierung. Mit entsprechenden Kostenschätzungen und Angeboten wurde ein Finanzierungsplan erstellt.
Die Gesamtkosten wurden auf ca. € 35 000,00 geschätzt.
Unsere bescheidene Finanzkraft des Vereins wurde ausgelotet und die finanziellen Risiken ermittelt.
Viele Gespräche mit Landratsamt, Gemeinde Kleinostheim und Firmen waren notwendig um die endgültige Finanzierung zu erstellen.
Im Frühjahr 2006 konnten wir endlich die Finanzierung unseres Umweltschutzprojektes abschließen.

Folgende Sponsoren haben entscheitend bei der Finanzierung beigetragen und die Ausführung des Projektes ermöglicht:

  • Landratsamt Aschaffenburg
  • Gemeinde Kleinostheim
  • Sparkasse Aschaffenburg
  • Stadapharm GmbH – Bad Vilbel
  • Zahnarzt Dr. Scholleck mit Fam. Kleinostheim / Karlstein
  • RV Bank Alzenau / Kleinostheim
  • Ing. Büro Jung – Kleinostheim
  • Gabr. Dreßler Bauunternehmen -Aschaffenburg
  • STS – Sicherheitstechnik GmbH – Kleinostheim

Wir danken Ihnen!

Ausführung

Der Baubeginn erfolgte im Mai 2006

Kurzfristig konnten wir die Fa. FF Bau e. K. aus Mömbris für unser ungewöhnliches Projekt begeistern. Nicht nur die Bauqualität musste stimmen sondern auch der Preis. Um die großen Erd- und Felsmassen zu bewegen waren auch endsprechende Bagger und Ausrüstung notwendig.

Erdaushub

Terrassenförmig wurde die Erde abgetragen. Der teilweise vorhandene leichte Fels ermöglichte eine steile Böschung

Die großen Erdmengen wurden in der Nähe auch in den Wiesen für den Wiedereinbau gelagert.

Bauwerk

Im Hintergrund die steile felsige Böschungswand.

Die Stahlbetonarbeiten konnten an der Bodenplatte ausgeführt werden.

Jetzt werden die Stahlbeton wände und der Zugangskanal gefertigt.

Im Innern werden die Nischen für die Fledermäuse mit Betonsteinen gemauert.

Eine zusätzliche Trennwand in der Mitte ermöglicht weitere Schlupfnischen für die zukünftigen Bewohner.

Auch in die Decken werden Betonsteine – mit den Löchern nach unten – eingebaut, damit weitere Nischen für die Fledermäuse entstehen.

Rechts der Eingangskanal und unten das Bauwerk vor dem Betonieren der Decke

Das Bauwerk ist fertig . Nur noch der Einstieg muss betoniert werden.

Richtfest

Einstiegsschacht zu den „tausend Nischen“

Die „tausend Nischen“

Jetzt müssen wieder die gewaltigen Erdmassen angedeckt werden , damit der ursprüngliche Zustand des Geländes wieder hergestellt werden kann.

Nur der Eingang für die Fledermäuse von vorne und der Eingang für die Beobachtung von oben erinnert noch an das Bauwerk.

Das Gelände ist angedeckt und eingesät.

Das Gras wächst bereits.

Umgebung

Nach den Erdarbeiten und dem Wiederherstellen der alten Böschung wurden der vorhandene Bachlauf renaturiert. Alte Betonschalen und – befestigungen wurden ausgebaut und durch einen natürlichen Bachlauf ersetzt. Eine Brücke wurde gebaut. Außerdem wurde die steile Böschung mit großen Natursteinen befestigt und der Vorplatz wieder mit Split zum Parken hergerichtet.

Die Böschung wird befestigt

Auch Handarbeit vom 1. Vorsitzenden  Herbert Wetzel ist notwendig

Der neue Zusammenlauf vom Winterswiesengraben

Der renaturierte Bachlauf

Eine neue Brücke über den Winterwiesengraben

Ansicht von oben auf den Vorplatz

Der Vorplatz wird geschottert

Mitwirkende am Bauprojekt:

  • Landratsamt Aschaffenburg vertreten durch Herrn U. Klössner u. Herrn A. Hofmann
  • Gemeinde Kleinostheim vertreten durch Herrn Bürgermeister Kammerlander und Herrn Franz
  • Staatl. Vogelschutzwarte Frankfurt vertreten durch Herrn Dr. K. Richarz
  • Herrn Dr. J. Haensel, Berlin , Biologe
  • Forstamt vertreten durch Herrn Röll
  • FF Bau e.K. , Mömbris
  • Vogel- u. Naturfreunde e.V. Kleinostheim vertreten durch 1. Vorsitzenden Herbert Wetzel und 2. Vorsitzenden Josef Rüfner

Verfasst im Herbst 2006 – wa
Fotos: Herbert Wetzel, Günther Ehmes, Thomas Arch
Gestaltung und Dokumentation : Thomas Arch